
Ursprünglich hatten Hanno Koffler und seine Lebensgefährtin Mia Meyer einen Film über die Entstehung von Gewalt im Sinn. Während der Entwicklung des Drehbuchs zu „Die Saat“ (SWR, Arte / Kurhaus Production) kristallisierte sich jedoch mehr und mehr Druck als zentrales Thema heraus. Die Spannung des Dramas resultiert aus der konsequent durchgehaltenen Parallelerzählung: Ein Ehepaar gerät in erhebliche finanzielle Probleme, als Rainer (Koffler) seinen Job als Bauleiter verliert; die Familie hat sich gerade erst ein Haus gekauft und ist in einen Vorort gezogen. Tochter Doreen freundet sich derweil mit einem Mädchen aus der Nachbarschaft an, das sie auf die dunkle Seite lockt. Beide Erzählstränge kulminieren schließlich in eine Explosion der Gewalt. Die Umsetzung durch Meyer ist solide unauffällig, aber Koffler und vor allem die junge Dora Zygouri sind ausgezeichnet.