
Frank ist keiner jener Männer, die Karriere machen. Die Midlife-Krise kommt aber auch ohne das große Geld. Und so verfällt der gelernte Bankkaufmann mit fünfzig dem Tango. Der Tanz verändert ihn, stärkt seine Persönlichkeit. Dumm nur, dass seine bessere Hälfte diese neue Leidenschaft als unvernünftigen Egotrip abtut. „Tanze Tango mit mir“ (BR / die film gmbh) übernimmt in Bezug auf „die neue Liebe“ jenes Mannes, der es bisher allen immer nur recht machen wollte, nicht die pragmatisch-kleinmütige Haltung von Freunden und Familie. Schön auch, dass in diesem ARD-Fernsehfilm die Selbstfindung unkonventioneller gefeiert wird als in herkömmlichen Unterhaltungsproduktionen. Auch dramaturgisch erlaubt sich der Film dezente Brüche. Und der sympathische Eigen-Sinn der Hauptfigur setzt sich fort in der Besetzung: Michael A. Grimm darf sein Können endlich einmal in einer Hauptrolle zeigen – in einem ausschnitthaft erzählten, leicht und locker inszenierten Film, der einen von Minute zu Minute mehr in seine für das deutsche Fernsehen ungewöhnliche Geschichte mitnimmt.