
Nach dem sehenswerten Auftakt 2014 entwickelte sich „Friesland“ zur Wundertüte, und das lag nicht am Wechsel des männlichen Hauptdarstellers (von Florian Lukas zu Maxim Mehmet): Die Qualität der Drehbücher wurde äußerst wechselhaft. Mit den letzten beiden Episoden hat die ZDF-Reihe wieder zu einer guten Mischung aus Krimi und Comedy gefunden, doch „Bis aufs Blut“ (Warner Bros.) ist ein herber Rückschritt, selbst wenn die Geschichte auf den ersten Blick reizvoll klingt: Ein Ingenieur leidet offenkundig unter Verfolgungswahn. Als seine Frau ermordet wird, fühlt er sich aufs Grausigste bestätigt; aber die Polizei hält ihn für den Täter. Das Drehbuch von „Friesland“-Producerin Mariann Kaiser wirkt handlungs- und wendungsreich, ist aber im Grunde ereignisarm. Und anders als zuletzt entbehrt auch die Inszenierung (Thomas Durchschlag) jeglicher Spannung; das können auch die wenigen wirklich witzigen Szenen nicht mehr retten.