
Können ein alter Zausel, der mit „o tempora, o mores“ allem & jedem nur ein Kopfschütteln abringt, und eine Frau, die Trixi heißt, nicht schreiben und lesen kann, dafür aber mit „echt“, „Scheiße“ und „Tschö mit ö“ ihren Sprachstil gefunden hat, es in einer Art Generationen-WG länger als einen Tag miteinander aushalten? „Mein Freund, das Ekel“ (ZDF / Rat Pack, An der Gassen Film) zeigt: Sie können. Marco Petrys Fernsehfilm gehört zum Subgenre der Stinkstiefel-Komödie. Doch Dieter Hallervorden als Pauker a.D. spielt seinen Miesepeter als Menschenfeind im Light-Format, der sich seine Läuterung verdient hat. Und Alwara Höfels verkörpert diese bodenständige Frau wie gewohnt als sympathischer Sonnenschein. Er gibt ihr Lebensplanungstipps, sie bringt ihn emotional auf Vordermann. So oft man den Lern-Prozess auch schon gesehen hat, dank des prächtigen Duos verfehlt er seine Wirkung nicht.