Foto: ZDF / Hans-Joachim Pfeiffer Der 4. September 2015 ist ein historisches Datum: An diesem Tag hat Angela Merkel die deutsche Grenze für die in Ungarn gestrandeten Flüchtlinge aus Syrien geöffnet. Christian Twente erzählt mit seinem Dokudrama „Stunden der Entscheidung“ (ZDF / AVE) die Chronik der Ereignisse. In seinen früheren Arbeiten etwa über Karl Marx oder Uli Hoeneß hat sich Twente meist als Dokumentarist ausgezeichnet, der Spielszenen nutzt, um die Leerstellen des Archivmaterials zu schließen. In diesem Fall ist das allerdings besonders interessant, weil der Film ins Zentrum der Macht vorstößt. Zum Glück hat Twente bei der Besetzung der zentralen Rolle keines jener Merkel-Doubles gewählt, die sich gern als Doppelgängerinnen inszenieren, sondern mit Heike Reichenwallner eine erfahrene Schauspielerin. Ihre Leistung als sympathische, humorvolle Kanzlerin hat maßgeblichen Anteil an der Qualität des Films.
