
Gleicht man „Ein Sommer auf Kreta“ (Ariane Krampe Filmproduktion) ab mit den anderen 41 Filmen dieser lange Zeit besten ZDF-„Herzkino“-Reihe, schneidet der Film von Eibe Maleen Krebs nach dem Drehbuch von Thomas Kirdorf und Magdalena Ulrich recht gut ab. Liebe und erotische Anziehung werden nicht zum Hauptthema hochgejazzt. Zunächst stehen alltagsnahe ökonomische Konflikte deutlich im Vordergrund. Die Schauspieler sind überzeugend; beim Cast der hauptsächlich griechischen Charaktere gibt es keine faulen Kompromisse, und Friederike Linke, die hier eine kreative, integre & insolvente Startupperin verkörpert, ist und bleibt eine Ausnahmeerscheinung im Unterhaltungs-TV. Angenehm ist auch der Umgang mit der Landschaft und die lange Zeit realistische Narration – allerdings nur im Rahmen eines Status Quo, der seit über zehn Jahren besteht. Dramaturgische und thematische Variationen probiert das ZDF zwar mit neuen Sonntagsreihen aus, eine Generalüberholung benötigen aber auch die bestehenden Labels, selbst das lange Zeit so frische „Ein Sommer“-Format.