
Die Macher von „Ein Sommer in Istrien“ (ZDF / Moviepool) besinnen sich auf die Tugenden der vor zwölf Jahren gestarteten Reihe: alltägliche, filmisch frisch und sinnlich erzählte Begegnungen in malerischen Landschaften und pittoresken Locations, ohne kitschiges Happy End. Die Reihe steht und fällt wie andere Unterhaltungsformate mit den Charakteren und mehr noch mit den Darstellern: Sympathisch und „natürlich“ sein auf den ersten Blick ist für die „Ein Sommer“-Filme wichtiger als narrativ-triviales Beiwerk. Eine Talentscoutin als Heldin, das ist Botschaft genug. Besetzungstechnisch der größte Coup ist im 38. Film der Reihe die Wahl der Hauptdarstellerin: Sophie Pfennigstorf schenkt dem Film ein Gesicht (und viele Gesichtsausdrücke), das man nicht so schnell vergisst. Es zeigt sich, dass auch das „Herzkino“ profitiert, wenn die Held(inn)en nicht nur gut aussehen, sondern auch überdurchschnittliches schauspielerisches Talent mitbringen (dito Korneev). Auch die „schönen“ Bilder sind in „Ein Sommer in Istrien“ anders schön: Die Natur steht in Beziehung zu den Menschen; die Landschaft ist ein ikonografischer Mehrwert, klug cadriert, aber beiläufig eingefangen.