
Wen trifft die Alzheimer-Erkrankung eigentlich mehr, wer leidet stärker darunter, dass sich ein Leben aufzulösen droht: die Kranke oder deren Ehemann, der alles versucht, die Lebensgeister seiner Frau und die Erinnerung an ihre besten gemeinsamen Jahre wach zu halten? Mit dem Mut der Verzweiflung & der Phantasie kämpft in der österreichisch-deutschen Koproduktion „Für dich dreh ich die Zeit zurück“ ein Liebender gegen die Auslöschung dieser Liebe. Um seiner Frau die Illusion von früher zu geben, dekoriert er das gemeinsame Haus um, lässt es im Sixties-Stil erstrahlen… Das ist mehr als nur nostalgisch und gar nicht so weit am Wesen der Krankheit vorbei gedacht, das ist komödiantisches, nachdenkliches Mitfühl-TV, bis in die Nebenrollen vorzüglich besetzt. Der bislang beste ARD-Freitagsfilm in diesem Jahr.