
„Eigentlich sollten wir“ (ORF, BR / e&a Film): guter Titel, assoziationsreich, neugierig machend und mit dem schönen Nebeneffekt, dass die Zuschauenden den abgebrochenen Satz gleich mal im Geiste ergänzen. Denn wer kennt es nicht, das Gefühl, dass man eigentlich etwas verändern sollte im eigenen Leben, im Namen irgendeines höheren Ziels? Leider halt diese österreichische Komödie nicht, was der Titel verspricht. Erfreulich nah dran (oder zu nah dran?) an den aktuellen Themen einer aufgeklärten Großstadtfamilie, bleiben die Charaktere Kopfgeburten. Es mangelt dem Drehbuch nicht an kreativen Ideen, die Dialoge sind durchaus originell und mitunter witzig geraten, auch gibt es überraschende Regieeinfälle – doch ohne einen stimmigen narrativen Kern verpufft alles immer wieder. Die glatt-bunte Komödien-Szenerie trägt das Übrige dazu bei. Der eher eindimensionalen Figurenzeichnung zum Trotz überzeugen jedoch die Schauspieler.