
Weihnachten ist das Fest der Rituale. Da wird das Immergleiche mit variiertem Glanz neu aufpoliert. Der Verstand ist skeptisch, doch meistens obsiegt am Ende das Gefühl. Ähnliches gilt für viele Unterhaltungsfilm-Reihen, ein wenig auch für die bisher vier „Schnitzel“-Filme mit Armin Rohde und Ludger Pistor, die seit 2010 das Muster polterndes Rumpelstilzchen vs. konfliktscheuer Leisetreter immer wieder höchst unterhaltsam zum Besten geben. Die Geschichten sind meist eher Vorwand, um das Duo und deren Liebsten in Probleme zu stürzen, die dramaturgisch simpel erscheinen mögen, die aber einiges mit der Wirklichkeit derer zu tun haben, die in unserer Gesellschaft weniger weich gebettet sind. Da bietet sich Weihnachten als Hintergrund geradezu an. Die Stärken von „Das Weihnachtsschnitzel“ (ARD/Bavaria Fiction) sind auch diesmal das Ensemble, allen voran die Ausnahme-Komödianten Rohde und Pistor, aber auch die anderen Darsteller der durchgängigen Rollen, die mit hohen Sympathie- und Wiedererkennungswerten punkten, sowie die Dialoge, die den Schauspielern ins Drehbuch geschrieben wurden. Es ist vor allem der Komik, aber auch der Alltagsnähe der Situationen zu verdanken, dass sich am Ende das gefeierte Gemeinschaftsgefühl inklusive unvermeidbarer Versöhnlichkeitsgesten nicht als Gefühlskitsch vermittelt, sondern eher als liebenswertes Happy End voller liebgewonnener Figuren. Ein Ritual, das mundet.