
Wenn eine Serie mit einer Brustkrebsdiagnose beginnt, lässt das eine deprimierende Geschichte erwarten. Dem von Kerstin Höckel angeführten Autorinnen-Team und Regisseur Josh Broecker ist jedoch das Kunststück gelungen, den tragischen Stoff unerwartet heiter zu verpacken. Das macht „Fritzie“ (ZDF / Polyphon) zwar noch nicht zu einer Komödie, aber die einfallsreichen und gern mit Überraschungen aufwartenden Drehbücher, die flotten Dialogduelle und die Musik sorgen dafür, dass die sehr unterhaltsame sechsteilige Serie jeden Anflug von Trübsinn umgehend vertreibt. Selbst kleinste Nebenrollen sind bemerkenswert treffend und namhaft besetzt, aber Tanja Wedhorn ragt aus dem Ensemble noch heraus. Sie darf schon als Star der ARD-Freitagsfilmreihe „Praxis mit Meerblick“ ein großes Spektrum spielen, doch die Drehbücher zu „Fritzie“ müssen ihr dank der emotionalen Achterbahnfahrt, die die Figur erlebt, wie ein Geschenk des Himmels vorgekommen sein.