
In „Ein Wochenende im August“ (Degeto / Moovie) begegnen sich zwei Menschen, die unterschiedlicher kaum sein können: eine Ehefrau und Mutter, die ihr Glück im Vertrauten gefunden hat, und ein Weltenbummler, der offen für neue Erfahrungen ist. Der Fernsehfilm von Esther Gronenborn lässt diese Lebenskonzepte höchst sinnlich miteinander kollidieren. Zunächst wird die Neugier aneinander noch ausgebremst von der schmerzvoll empfundenen Kritik am eigenen Lebensmodell, dann kommen sich die beiden über das Spielerische näher – auch körperlich. Es ist ein erwachsener, kluger und konzentriert erzählter Liebesfilm, der in die Biographien der Hauptfiguren eintaucht, ohne dass Autorin Katharina Amling alles in Dialoge packt. Ein bildsprachlich elaboriertes, stark gespieltes Melodram, bei dem die Landschaft eine Hauptrolle spielt. Und weil die Bedingungen der Liebe reflektiert werden, kann der Zuschauer mitdenken und das Erzählte mit eigenen Erfahrungen abgleichen.