
Alina Levshin ist Privatdetektivin Doro Decker in der neuen ZDF-neo-Serie „Dunkelstadt“ (Zeitsprung Pictures). Weil sie selbst eine Frau ist, die am Rande des Abgrunds balanciert, will sie den verlorenen Seelen der Großstadt helfen. Solange sie nicht vom Alkohol außer Gefecht gesetzt wird, verfolgt die Kettenraucherin engagiert und clever ihre Fälle. Die Serie erzählt abgeschlossene Geschichten, die zugleich Projektionen der Psyche dieser klassischen Anti-Heldin sind, und auch ein bedrohlicher, horizontaler Erzählstrang kristallisiert sich in den sechs 45-Minütern heraus. „Dunkelstadt“, originell erzählt und klar strukturiert, edel inszeniert und bestens besetzt, bezieht sich narrativ und ästhetisch auf den „Film Noir“. Das lässt die Verwendung von inneren Monologen, die als Voice-over über die Szenen gelegt werden, zwar motiviert erscheinen, das dürfte dieses dramaturgisch durchaus sinnvoll eingesetzte Stilmittel allerdings nicht weniger gewöhnungsbedürftig für den Zuschauer machen.