
Unterhaltungsfilme haben seit jeher das kleine Glück im Visier. In den letzten Jahren ist diese Gattung von Filmen – zumindest thematisch – realistischer geworden. „Die Drei von der Müllabfuhr“ (Degeto / Bavaria Fiction) ist dafür ein Prototyp, und die Reihe geht noch einen Schritt weiter als andere: War anfangs Ochsenknechts Figur das Zentrum, so ist es jetzt ein vielfältiger Großstadtmikrokosmos, der die Problemzonen des sozialen Zusammenlebens in Berlin zeigt und dabei unweigerlich gesellschaftlich relevante Zeitthemen aufgreift. Privates und Öffentliches, Psychologisches und Soziales halten sich klug die Waage; die Lösungen bewegen sich allerdings im Alles-wird-gut-Modus des Genres. Auch die Episoden neun und zehn sind typisch für die Reihe: die erste, „Altlasten“, ist ein solider Themenfilm der leichten Gangart, die zweite, „Arbeit am Limit“, gehört zu den besten: Berlin im Ausnahmezustand, das ist die Klammer um eine Vielzahl kleiner Geschichten, manchmal sind es auch nur Situationen. Und weil hier so vieles gleichzeitig passiert, relativieren sich die einzeln möglicherweise klischeehaft wirkenden Geschichten und ergeben ein stimmiges Ganzes.