Foto: BR / Petro Domenigg Ein Italiener auf der Suche nach einem Kriegsverbrecher, der 1944 ein Massaker an über 500 Zivilisten zu verantworten hatte. Jo Baier erzählt in „Bergfried“ sein differenziertes Rachedrama aus der Opfer-Perspektive, auch und vor allem als die Geschichte eines Traumatisierten. Die Dramaturgie mag konventionell wirken, ist aber wohl überlegt: drei Generationen, drei Zeit-Ebenen; die historische Schuld (be)trifft auch die Nachkommen. Und so kann die Liebe zwischen dem Italiener und einer Österreicherin keine Zukunft haben. Besonders gelungen ist dem Grimme-Preisträger eine 15-minütige Abrechnungssequenz. Eine intensive, hoch emotionale private „Gerichtsszene“. Auch sonst ist das Drama sehr sinnlich, ohne Erklärdialoge, und der authentische Cast aus „Stars“ & Namenlosen ist vorbildlich.








