
Das verblüffendste an den beiden neuen Episoden der ARD-Degeto-Reihe „Zimmer mit Stall“ (Roxy Film) ist der reibungslose Wechsel der Hauptdarstellerin: Elena Uhlig hatte nur eine Woche Zeit, sich vorzubereiten, nachdem sich Vorgängerin Aglaia Szyszkowitz einen Bandscheibenvorfall zugezogen hatte. Das Ensemble hat die Nachfolgerin anscheinend mit offenen Armen empfangen; gerade die Szenen mit Friedrich von Thun und Filmtochter Carolin Garnier wirken, als hätte das Trio schon immer zusammengespielt. Die Geschichte des ersten Films ist ebenfalls interessant: Kaum droht Pensionswirtin Sophie die Privatinsolvenz, ereignet sich auf dem Fuchsbichlerhof ein religiöses Wunder, sodass sie dank umgehend erhöhter Preise aller Sorgen ledig ist. Leider hat das Autorenduo Gotha & Weinges in seinem episodisch konzipierten Buch weitgehend auf Ironie verzichtet. Der von Rainer Kaufmann inszenierte zweite Film, „Kuhhandel“, wirkt insgesamt flüssiger; diesmal erfährt die Bürgermeisterin am eigenen Leib, wie sich ein Leben im Rollstuhl anfühlt.