
Die achtteilige Serie „Furia“ (Monster Scripted + X-Filme Creative Pool), die im ZDF als Vierteiler ausgestrahlt wird, entwirft ein politisches Horrorszenario, das zwar frei erfunden ist, dessen narrative Bausteine einem aber als Ereignisse aus der Realität erschreckend bekannt vorkommen. Erzählt wird eine Dystopie, in der eine europaweit vernetzte rechtsradikale Organisation, finanziert mit russischen Milliarden, Politik und Gesellschaft für ihre Zwecke beeinflussen will. In Norwegen schlummert das Böse, in Deutschland bricht es sich Bahn. Die Serie mag mit ihrer beunruhigenden Fiktion, die die Realität konsequent weiterdenkt, zu Diskussionen anregen und einen gesellschaftlichen Mehrwert gegenüber herkömmlichem TV-Nervenkitzel besitzen, vor allem aber ist diese deutsch-norwegische Koproduktion ein klassischer Thriller. Nach dem langsamen, sehr atmosphärischen Beginn stellt sich der Sog des Genres ein, wenn die Handlung Kurs auf Deutschland nimmt. Für die Komplexität des Erzählten sind die sechs Stunden angemessen. Besetzungstechnisch, spannungsdramaturgisch und auch filmisch weiß „Furia“ zu überzeugen. Eine gut konzpierte Euro-Koproduktion.