
So beeindruckend es auch ist, dass die UFA Fiction bereits acht Monate nach der Wirecard-Insolvenz ein Dokudrama über den Absturz des einstigen Börsenlieblings vorlegt: Der ganz große Wurf ist „Der große Fake“ (TVNow) nicht geworden. Das hat nicht zuletzt mit der Komplexität des Sujets zu tun: Schon allein die wechselhafte Firmengeschichte des Fintech-Unternehmens würde den zeitlichen Rahmen sprengen. Außerdem setzt der Film viel Wissen voraus; wer die Berichterstattung im letzten Jahr nicht intensiv verfolgt hat, wird der Handlung oft nicht folgen können. Die Spielszenen sind allerdings wie meist bei Raymond Ley, in seiner Liga in diesem Genre ohnehin fast konkurrenzlos, sehenswert, zumal sich die beiden Hauptdarsteller als vortreffliche Wahl erweisen: Christoph Maria Herbst verkörpert den Geschäftsführer Braun als vergeistigten Technokraten, Franz Hartwig seine rechte Hand Jan Marsalek als hedonistischen Gegenentwurf. Die Free-TV-Premiere soll im April folgen.