
Eine mit sich und ihrem Leben unzufriedene 17-Jährige taucht ab in die verführerischen Welten eines Virtual Reality Games und entfremdet sich von Schule und Elternhaus. Aus der Anfangseuphorie wird ein Rausch, der sich verselbständigt. Der Fernsehfilm „Play“ (ARD / Sappralot Productions) zeigt, wie aus Lust eine Sucht wird, die das Mädchen auch körperlich in Mitleidenschaft zieht. Ihre Spiele sind Kämpfe auf der Suche nach der eigenen Identität. Die Darstellung einer Sucht in einem Fernsehfilm ist eine Herausforderung. Die Macher haben dramaturgisch & filmisch alles richtig gemacht. Der Film erzählt nicht nur vom Sucht-Potenzial virtueller Online-Spiele, sondern reflektiert auch das Faszinosum des Phänomens. Emotionspolitisch besonders wichtig: Der Zuschauer ist bereit, mit der kranken Heldin durch den Film zu gehen. Das liegt nicht zuletzt auch und vor allem an der ausgezeichneten Hauptdarstellerin: ob psychologisch, physisch, ikonografisch – Bading ist eine Wucht!