
Nachkriegszeit und Wirtschaftswunder als opulentes Melodram: „Unsere wunderbaren Jahre“ (WDR, Degeto – Ufa Fiction) erzählt vom Lieben und Leben dreier Fabrikantentöchter aus dem Sauerland. Der Aufbruch in eine neue Zeit vor dem Hintergrund der verbrecherischen Vergangenheit wird eingebettet in einen Liebesreigen, der große Gefühle – und bisweilen Kitsch – nicht scheut. Das historische (Melo-)Drama verdichtet den fast 1000 Seiten starken, bis zur Einführung des Euro reichenden Bestseller von Peter Prange kluger Weise auf wenige Jahre. Die Inszenierung punktet mit kraftvollen Bildern & beeindruckender Ausstattung, ist auch nicht nur mit Stars aus der ersten Reihe besetzt und größtenteils sehenswert gespielt. Als Geschichtslektion gut gemeint, aber in mancher Hinsicht plakativ und holzschnittartig. Auch geht dem ARD-Dreiteiler nach schwungvollem Beginn ein wenig die Luft aus.