
Ein Anwalt und eine Lehrerin fliehen mit ihren beiden Kindern aus einem Deutschland, das zur Diktatur geworden ist. Vor der namibischen Küste kentert das Schlauchboot, der jüngste Sohn wird seitdem vermisst. „Aufbruch ins Ungewisse“ (WDR, Degeto / Hager Moss Film) ist ein Familiendrama, das die Verhältnisse in der Zukunft umkehrt: Die Flüchtenden sind Europäer, die in (Süd-)Afrika Asyl suchen. Die Botschaft ist leicht zu durchschauen, die Dystopie gleicht der Gegenwart, nur unter anderen Vorzeichen. Und wieso sollte es stimmen, dass eine solche Geschichte das Publikum mehr berührt, wenn es sich um eine weiße, deutsche Familie handelt? Deutlich wird das Ausgeliefertsein, die lebensbedrohlichen Umstände einer Flucht und der kräfte- und nervenzehrende Alltag im Flüchtlings-Camp.