
Drei Leichen und ein traumatisiertes Kind bescheren den Zürcher Kommissarinnen einen emotional aufwühlenden Fall. Ihr Ermittlungserfolg hängt nahezu allein von den Aussagen der kleinen Zeugin ab. Das verängstigte Mädchen im Mittelpunkt bestimmt auch die Tonalität von „Tatort – Blinder Fleck“ (ARD / C-Films-AG). Da wird viel getröstet und beschützt. Die Erzählung stärkt die etablierte Rollenverteilung im Zürich-Team, verzichtet aber auf emotionale Zusammenbrüche oder spektakuläre Wendungen. Wie zuvor „Tatort – Seilschaft“ entstand der fünfte Fall unter der Regie von Tobias Ineichen. Seine ruhige Inszenierung gewinnt durch Parallelmontagen zum Finale an Tempo. Passend zu einem der Verdachts-Stränge setzt Ineichen immer wieder Drohnenaufnahmen ein. Das funktioniert im Erzählfluss sehr gut, in der finalen Gegenüberstellung von Kommissarin und Täter nur bedingt.