
„Frau Jordan stellt gleich“ (Joyn / W&B, SevenPictures) wirkt mitunter wie eine Reminiszenz an jene Zeit, als ein Bundeskanzler Frauenfragen als „Gedöns“ bezeichnen konnte. Einige der Mitwirkenden verkörpern ihre Rollen zudem allzu sehr wie typische Comedy-Figuren, was den Grat an Witzigkeit selten verdoppelt. Schöpfer der Serie, die kostenlos bei der ProSiebenSat-1-Plattform Joyn abgerufen werden kann, ist Ralf Husmann, bei dem als Showrunner auch alle Fäden zusammenliefen. Tatsächlich wirkt die von Katrin Bauerfeind mit viel Engagement verkörperte Gleichstellungsbeauftragte Eva Jordan wie ein Gegenentwurf zu Husmann bekanntester Figur, Stromberg. Angesichts vieler Szenen, die im guten Ansatz steckenbleiben, drängt sich daher die Frage auf, was wohl „Stromberg“-Regisseur Arne Feldhusen aus diesem Stoff gemacht hätte.