
Zurück zu den ostdeutschen Wurzeln: Im ARD-Impro-Roadmovie „Für immer Sommer 90“ (Florida Film) wird ein Frankfurter Investmentbanker anonym einer Vergewaltigung vor 30 Jahren bezichtigt. Um den Vorwürfen auf den Grund zu gehen, reist er zurück in die mecklenburgische Heimat und trifft unterwegs die verstreut lebenden Freundinnen und Freunde seiner Jugend. Vordergründig geht es um die Frage, was auf der Party nach dem Finale der Fußball-WM 1990 geschah. Im Kern erzählt der Film von den Brüchen im Leben der jungen Generation, die noch in der DDR aufwuchs und sich als Erwachsene im wiedervereinigten, kapitalistischen Deutschland zurecht finden musste. Prägnante Figuren, starke Besetzung & ein reduziertes Konzept, welches – vielleicht auch Corona-notgedrungen – zu den Anfängen von Jan Georg Schüttes Improvisations-Filmen zurückführt.