
„Ein Sommer in der Bretagne“ (Ariane Krampe Filmproduktion) macht dem Image der etwas anderen ZDF-Sonntags-Reihe alle Ehre: nicht zu viel Handlung, reichlich Urlaubsstimmung mit zeitgemäßen Sehnsuchtsbildern à la „Landlust“ statt Touristikbranchen-Hochglanz. Und neben einer durchweg guten Besetzung wurden mit Kristin Suckow und Karim Chérif – verglichen mit anderen „Herzkino“-Einzelstücken – für die Hauptrollen zwei kleine Hochkaräter mit Drama-Erfahrung verpflichtet, was sich deutlich in ihrem nuancierten Spiel Marke jung, frisch, alltagsnah erkennen lässt. So gelingt den Machern ein leicht frankophiler Unterhaltungsfilm, der sich trotz fehlender Überraschungen neunzig Minuten lang ohne Reue gut weggucken lässt, unter anderem auch, weil er die Locations mit Meerblicken nicht als „wunderschön“ ausstellt, sondern sie entweder beiläufig einfängt, als ein Stück Realität, oder sie mit den Augen der weiblichen Hauptfigur sieht. Das Ganze wirkt angenehm heutig. Keine Familiensünden aus der Vergangenheit. Keine Psychologisierung. Das ist wohltuend.