
Magdeburg ist keine Metropole. Das Verbrechen kommt aus kleinen Verhältnissen. Dieser Ableger des DDR-Straßenfegers scheint Krimi-Schwarzbrot zu sein, ein hartes Randstück, das die Krimidrama-Tradition der kleinen Leute fortführt. Im „Polizeiruf 110 – Dünnes Eis“, der einen ziemlich ungewöhnlichen Entführungsfall erzählt, stehen mit Michelsen und Matschke als den Kommissaren, die sich noch finden müssen, sowie Christina Große drei wunderbare Schauspieler im Zentrum. Gepunktet wird außerdem mit einem psychologischen Motiv, das aber der Spannung wegen nicht ausgespielt wird. Die Dramaturgie weist darüber hinaus Schwächen auf. Während Lügen die Handlung durcheinanderwirbeln, beeinträchtigt eine wacklige Krimikonstruktion den offensichtlich beabsichtigten Realismus des Films.