
Es ist immer ein schlechtes Zeichen, wenn’s im Krimi letztlich egal ist, wer wen warum auf dem Gewissen hat. Schon der im Frühjahr 2020 ausgestrahlte Auftakt zur Degeto-Reihe „Die Toten am Meer“ (Moovie) war nicht rundum gelungen, weil der Film sein Thrillerpotenzial nicht ausgeschöpft hat. Dem zweiten fehlt zumindest dem Anschein nach das Interesse an den Nebenfiguren, da sich die Umsetzung des Drehbuchs vor allem auf die zentrale Rolle konzentriert: Kommissarin Ria Larsen, nach Karoline Schuch nun von Marlene Tanczik verkörpert, ist nach dem tödlichen Schuss auf einen Geiselnehmer im letzten Fall aufs Abstellgleis abgeschoben worden. Selbstredend mischt sie sich trotzdem in die Ermittlungen ein, als die Leiche eines „Wikingers“ an den Strand gespült wird. Für Spannungeffekte sorgt jedoch allein die Musik. Sehenswert sind allerdings die eindrucksvollen Wattaufnahmen.