
Die launige ARD-Freitagsfilm-Reihe „Toni, männlich, Hebamme“ (Bavaria Fiction) geht in die nächste Runde. Sebastian Stojetz, Drehbuchautor und Ideengeber, und Ko-Autorin und Regisseurin Sibylle Tafel machen in „Nestflucht“ und „Gestohlene Träume“ in etwa so weiter wie in ihren bisherigen vier Filmen 2019 und 2020: Es sind Dramödien mit komödienhaftem Kern, vor allem das erotisch aufgeladene Beziehungsdreieck betreffend, plus einem „relevanten“ Thema als Drama-Beigabe. Die ungewollte Schwangerschaft von Tonis 17jähriger Tochter betrifft die eigene Familie, bei der Vergewaltigung von Frauenärztin Luises Sprechstundenhilfe bleibt der Konflikt zumindest im Freundeskreis. Der Sympathie-Bonus des durchgängigen Personals wird auf diese Weise gut genutzt und sorgt für einen zumindest finalen Feelgood-Charakter. Das ist zwar Genre-Konvention, aber auch die passende Lösung für Filme dieser Tonart. Vom Kopf her ist diese Art Unterhaltungsfilm bei einem Thema wie Vergewaltigung eine zweischneidige Sache. Gefühlt ist das allerdings ganz gut gelaufen.