
Ein Mensch hat die Vision eines Verbrechens und versucht nun, die Tat zu verhindern: ein beliebter Handlungskern vieler Filme und Serien. In der ZDF-Reihe „Die Toten vom Bodensee“ (Rowboat) geht es zwar schon mal mysteriös zu, aber ein derartiges Sujet wäre doch zu unrealistisch. Deshalb gibt es eine rationale Erklärung für das irrationale Verhalten einer jungen Frau, die zu Beginn der 14. Episode, „Das zweite Gesicht“, die Polizei über einen Mord informiert, der noch gar nicht stattgefunden hat. Etwa zur Hälfte lässt der Film die Katze aus dem Sack; von nun an hat sich das Drehbuchtrio offenbar von der Rimbaud’schen Sehnsucht nach Entgrenzung inspirieren lassen. Darstellerisch ist das nicht rundum befriedigend, optisch umso mehr, zumal Regisseur Christian Theede die typischen Besonderheiten der Filme betont. Besonders eindrucksvoll gefilmt: das Naturgeisterfest.