
Kriminalrat Lemp fährt alkoholisiert einen jungen Mann an. Ein Vater hat seine Tochter im Stich gelassen; jetzt ist sie tot, sie wurde kaltblütig erschossen. Kommissarin Brasch fühlt sich dadurch schmerzlich an ihre unrühmliche Rolle als Mutter (eines rechtsextremen Sohns) erinnert. „Tod einer Toten“ (MDR / filmpool fiction), der dreizehnte „Polizeiruf 110“ aus Magdeburg, ist ein Krimi, in dem sich anfangs die Fragen nur so auftürmen und in dem am Ende zwar alles geklärt ist, dessen Krimi-Konstruktion sich – retrospektiv betrachtet – allerdings als eher wackelig erweist. Den Unterschied macht einmal mehr Claudia Michelsen. Ihre Szenen mit Christian Kuchenbuch sind die intensivsten und nachhaltigsten Momente des Films, der vom Buch her durchaus mehr Mut zum konzentrierten Drama hätte haben können. Die Inszenierung von David Nawrath ist überzeugend, und der Krimiplot legt in den letzten 20 Minuten noch eine schockhafte Wendung hin.