
Ausnahmezustand bei der Kölner Kripo. Ein ehemaliger Gymnasiallehrer hat Besatzung und Passagiere eines Ausflugsschiffs als Geiseln genommen. „Ich werde das Schiff in die Luft sprengen, wenn Sie meinen Forderungen nicht nachkommen“, droht er. Wegen Missbrauch einer 14-Jährigen ist er 2012 verurteilt worden. Der Prozess sei ein abgekartetes Spiel gewesen, für das fünf Menschen verantwortlich seien. Sie sollen an Bord gebracht werden… Die Macht einer Kränkung ist der Ausgangspunkt für den 84. „Tatort“ aus Köln, „Hubertys Rache“ (WDR / Bavaria Fiction). In dem Film von Marcus Weiler nach dem Drehbuch von Eva Zahn und Volker A. Zahn inszeniert der Antagonist eine Situation, in der zum ersten Mal er am längeren Hebel sitzt. „Hubertys Rache“ ist kein Nur-Suspense-Thriller; das Motiv für die Geiselnahme und die kriminelle Aktion werden gleichrangig behandelt. Die stärksten Momente hat der Film, wenn sich Crime und Drama gegenseitig hochschaukeln. Bei diesem Fall lässt es sich kaum vermeiden, dass Ballauf & Schenk ihre moralische Entrüstung zeigen und Bär und Behrendt das dazu passende Mienenspiel abrufen. Doch der Film ist so packend, dass kleine Schwächen im spannenden Strudel von Krimi, Thriller & Drama untergehen. Das Finale ist dramaturgisch & emotional stark, und der Zuschauer darf sich bestätigt fühlen.