
1990, die Mauer ist weg – alles scheint möglich, nichts sicher. Der Osten liegt am Boden – und der Westen forciert den Ausverkauf. Es finden die ersten freien Volkskammer-Wahlen statt. Die Treuhand wird gegründet. Immer mehr Firmen werden abgewickelt. Mit der Währungsunion kommt der warme D-Mark-Regen, danach droht die Arbeitslosigkeit, und es folgt die Abzocke durch westdeutsche Unternehmen. „Weißensee“, vierte Staffel: Auch die Kupfers bemühen sich, einen Platz im neuen System zu finden. Von den „blühenden Landschaften“ sehen sie nichts. Und dann stehen sich plötzlich Täter und Opfer gegenüber… Mit einer haltungspolitisch dysfunktionalen Familie wie den Kupfers lassen sich nun auch die Widersprüche jenes Zeithorizonts stimmig & umfassend abbilden. Viereinhalb Stunden eine kompakt erzählte Zeitenwende: so komplex wie nötig, so komprimiert wie möglich. Hier bleibt quasi die Historie in der Familie. Ein in jeder Hinsicht spannender Kraftakt, bei dem dramaturgisch & filmisch alles stimmt. Die Figuren werden komplexer, einige ambivalenter. So bekommt die Ausnahmebesetzung mehr denn je wahr(haftig)es Drama zu spielen.